Wir Menschen sind von Natur aus neugierig auf andere Länder und fremde Kulturen. Leider hat nicht jeder die Möglichkeit, alle Sehnsuchtsorte auf der Welt selbst zu bereisen. Da ist es gut, dass es Reisereportagen und Naturdokus gibt, die unser Fernweh lindern und gleichzeitig unseren Horizont erweitern.
Was Dokumentationen ausmacht
Jede Dokumentation versucht, einen Teil der Wirklichkeit einzufangen, indem sie reale Menschen, Tiere, Landschaften oder Situationen zeigt. Darin unterscheidet sie sich von einem Spielfilm, der eine fiktionale Geschichte erzählt. Dennoch gilt: Auch eine Dokumentation kann niemals 1:1 die Realität wiedergeben, schließlich muss der Dokumentarfilmer möglichst ansprechende Motive und die passende Kameraeinstellung auswählen. Und beim Schnitt des Filmmaterials entscheiden, welche Szenen aus dem Rohmaterial sich am besten eignen. Daher ist ein Dokumentarfilm immer eine subjektive Interpretation der gefilmten Wirklichkeit. Dieser besondere Blick macht aber auch den Reiz einer Dokumentation aus, denn eine absolut authentische Verfilmung der Wirklichkeit würde wohl nur mit einer versteckten Kamera und ohne jeglichen Schnitt des Materials gelingen.
Apropos: Genauso ging man bei der Erstellung der ersten Filme vor. Das waren nämlich Dokumentarfilme, die in einer einzigen Einstellung Szenen des Alltags zeigten – aber eben in Form von bewegten Bildern. Die Begeisterung für das neue Medium Film war so groß, dass auch diese aus heutiger Sicht sehr unspektakulären Dokumentationen, die zudem meist nur wenige Minuten dauerten, echte Blockbuster waren.
Dreharbeiten für Dokumentationen oft sehr aufwendig
Seit den Anfängen des Dokumentarfilms ist der Aufwand für die Dreharbeiten enorm gestiegen. Das gilt ganz besonders für Reise- und Naturdokus, die in die entlegensten Gebiete der Erde führen. Oft braucht das Filmteam wesentlich länger als gedacht, um beispielsweise Tiere des Dschungels aufzuspüren und gute Bilder aufnehmen zu können.
Einige Dokumentarfilmer nehmen sogar noch mehr Strapazen auf sich und werden selbst zum Versuchskaninchen – wie etwa Morgan Spurlock, der sich für die preisgekrönte Dokumentation „Super Size Me“ 30 Tage lang ausschließlich von Fast Food ernährte.
Besonderheit Dokufiction
Neben klassischen Dokumentationen, die sich einer möglichst realitätsgetreuen Verfilmung der Wirklichkeit verschrieben haben, gibt es auch Mischformen zwischen Dokumentation und Fiktion. Häufig werden sie für historische Themen verwendet, etwa dann, wenn es um das Leben einer berühmten historischen Person geht. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Eingebettet in eine Erzählung ist es leichter, sich mit der Person und den Ereignissen in ihrem Leben zu identifizieren.
Noch einen Schritt weiter gehen sogenannte Dokusoaps oder Scripted Reality-Formate. Hier rückt die wirklichkeitsgerechte Darstellung zugunsten von Drama und Entertainment in den Hintergrund. Die gefilmten Personen, die vorgeblich beispielsweise beim Auswandern begleitet werden, agieren in Wahrheit nach Drehbuch und sind teilweise sogar echte Schauspieler.
In den Mediatheken auf Reisen gehen
Inspirationen für die nächste Reise gefällig? In ihren Mediatheken bieten praktisch alle TV-Sender eine große Auswahl an Dokumentationen über fremde Länder und Kulturen. Die Bandbreite reicht dabei von unbekannten deutschen Regionen bis zu exotischen Traumständen, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.