Nahezu kein Tag vergeht, an dem im Fernsehen keine Talkshow gesendet wird. Praktisch alle TV-Sender haben sie im Programm. Doch was ist dran am Erfolgsformat Talkshow? Seit wann gibt es diese Art der Fernsehsendung überhaupt? Und warum können wir nicht genug davon kriegen?
Definition und Geschichte der Talkshow
Es gibt verschiedene Formen von Talkshows mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Allen gemeinsam ist, dass es sich um Diskussionsrunden vor Publikum handelt. Ein Moderator führt dabei Gespräche mit meist mehreren Gästen, die sich im Verlauf der Sendung auch miteinander austauschen. Die verwandte Late Night Show setzt neben dem Gespräch zudem auf den Faktor Comedy.
Mit „Je später der Abend“ startete am 18. März 1973 im WDR hierzulande die erste Talkshow nach heutigem Verständnis. Bis heute legendär sind die Auftritte illustrer Gäste wie etwa die von Romy Schneider und Klaus Kinski. In den 1970er und 1980er Jahren kamen weitere abendliche Talkshows hinzu, beispielsweise „3 nach 9“ oder der „Kölner Treff“. Die 1990er Jahre waren dann das Jahrzehnt der sogenannten Daily Talks. Bekannte Beispiele sind „Hans Meiser“ (RTL), „Arabella“ (ProSieben) und „Fliege“ (Das Erste).
Talkshows sind vielfältig
Bei Politiktalks steht die kontroverse Debatte über politische Themen im Vordergrund. Bei Promitalks hingegen geht es vorwiegend um Gespräche mit Prominenten. Diese nutzen ihren Auftritt als Talkshow-Gast häufig auch, um ein neues Buch, Film oder Musikalbum zu promoten. Während in Polit- und Promitalks öffentlich bestens bekannte Personen zu Wort kommen, diskutieren in Daytime bzw. DailyTalks ganz normale Bürger über ihre Alltagsprobleme.
Idealer Mix aus Information und Unterhaltung
Talkshows gelingt es auf sehr unterhaltsame Art, unser Informationsbedürfnis zu persönlich oder gesellschaftlich relevanten Themen zu stillen. Es macht aber auch einfach Spaß, den Meinungsaustausch oder mitunter auch Schlagabtausch der geladenen Gäste zu verfolgen. Außerdem können die unterschiedlichen Standpunkte mit dazu beitragen, die eigene Meinung zum Gesprächsthema zu reflektieren.
Der Talk über den Talk
Mittlerweile ein gängiges Ritual ist der Talk über den Talk. Im Anschluss an die Talkshow – oder auch schon währenddessen über Social Media – werden die Moderation sowie die Statements und das Verhalten der Gäste analysiert und bewertet. In journalistischen Medien ist die Talkshow-Kritik inzwischen fester Bestandteil der Berichterstattung.