Wenn es um den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes geht, liegt Deutschland europaweit im unteren Mittelfeld. Selbst eher strukturschwache Länder wie Albanien können hier eine bessere Performance aufweisen. Was aber sind die Gründe, warum die Menschen teilweise selbst in Metropolen wie Berlin weiterhin auf schnelle und stabile Internetverbindungen warten müssen?
Zu lange mit Umstieg auf Glasfaser gezögert
Das Dilemma des deutschen Glasfaserausbaus reicht weit zurück – bis in die 1980er Jahre. Obwohl es bereits damals Pläne gab, die alten Telefonleitungen durch Glasfaser zu ersetzen, wurde dieses Vorhaben in den Folgejahren zugunsten von Investitionen in den Ausbau des TV-Kabelnetzes nicht konsequent genug verfolgt. Hätte man sich seinerzeit anders entschieden, hätte Deutschland heute wohl eines der besten Glasfasernetze der Welt.
Zu lange auf vorhandenes Kupfernetz gesetzt
Nach wie vor sind in den meisten Wohnkomplexen und Mehrfamilienhäusern Telefonleitungen aus Kupfer verlegt. Bei mittleren Bandbreiten können sie zwar noch mithalten, für das Gigabitzeitalter sind sie jedoch nur unzureichend geeignet. So kommt es, dass der Glasfaserausbau bis zum Verteilerkasten voranschreitet, dann aber auf der berühmten „letzten Meile“, also beim Anschluss pro Haushalt, ausgebremst wird. Die Folge: Nutzer, die von einem Internetanbieter ein Produkt mit einer Übertragungsrate von bis zu 1 Gbit/s beziehen, sind dennoch wesentlich langsamer im Internet unterwegs, da die Kupferleitung einen so schnellen Datentransport schlicht nicht leisten kann.
Glasfaser-Direktanschlüsse als einzig zukunftssichere Lösung
Wenn man die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen will, kommt man an Glasfaser-Direktanschlüssen für jeden Haushalt nicht vorbei. Nur sogenannte Fiber-to-the-Home-Anschlüsse (FTTH) sind in der Lage, auch in Zukunft die rasant wachsenden Datenmengen blitzschnell, stabil und sicher zu transportieren. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt und beschlossen, die Neuinvestitionen in solche Netze verstärkt zu fördern. Durch einen Verzicht auf strikt kostenbasierte Entgeltregulierung bzw. die Ermöglichung hinreichend hoher Renditen sollen Anreize gesetzt werden, in neue Gigabitnetze zu investieren. Angestrebt wird dabei auch ein fairer und diskriminierungsfreier Zugang für Dritte (Open Access).
ASTRA und Glasfaser-ABC im Bereich FTTH schon jetzt aktiv
In Kooperation mit Glasfaser-ABC macht sich ASTRA bereits seit einiger Zeit für eine Medienversorgung mit Zukunftspotenzial stark. So wurde beispielsweise in der Wohnstadt Asemwald eine Netzmodernisierung in Kombination mit SAT-TV für insgesamt 1.137 Wohnungen durchgeführt. Etwa 1.800 Bewohner profitieren dort nun von Highspeed-Internet mit bis zu 1 Gbit/s und Satellitenfernsehen in HD- sowie UHD-Qualität.