Eine ordnungsgemäße Befestigung der SAT-Antenne ist das A und O für sicheres und zuverlässiges TV-Vergnügen via Satellit. Fachmann Tim Schindel von „TV-Service Schindel“ aus Weiterstadt in der Region Darmstadt, erzählt, worauf es dabei ankommt.
ASTRA: Fernsehen über Satellit ist in Deutschland nach wie vor der beliebteste Empfangsweg. Welchen Rat können Sie für die Montage und Befestigung der Empfangsanlage geben?
Tim Schindel: „Das lässt sich so pauschal nicht sagen, das ist ja immer von den Gegebenheiten beim Kunden abhängig. Daher machen wir zunächst immer erst mal einen Vortermin, damit wir vor Ort abschätzen können, welche SAT-Empfangsanlage – also Parabol- oder Flachantenne – hier die bessere Lösung ist und welcher Standort am besten passt. Zu dieser Standortbesprechung gehört natürlich auch die Klärung rechtlicher und baulicher Vorgaben. Bei einem denkmalgeschützten Haus muss beispielsweise in jedem Fall gewährleistet sein, dass der Gesamteindruck des Gebäudes nicht beeinträchtigt wird. Das bedeutet, dass die Antenne möglichst völlig unsichtbar angebracht werden muss, gegebenenfalls auch auf einem Nebengebäude wie zum Beispiel der Garage. Zuvor sollte zwecks Genehmigung auch die Denkmalschutzbehörde mit hinzugezogen werden.“
ASTRA: Welche Standorte zur Befestigung kommen denn generell in Frage?
Tim Schindel: „Prinzipiell kann eine SAT-Antenne auf dem Dach, an der Wand, auf dem Balkon oder auch im Garten installiert werden. Für einen optimalen Empfang des Satellitensignals muss freie Sicht auf den Satelliten bestehen. Jede Art von Hindernis sollte also vermieden werden. Als Faustformel gilt: Der Abstand zu Hindernissen wie etwa einem Baum muss doppelt so lang sein wie dieser hoch ist. Bietet die Umgebung viele natürliche Hindernisse, empfiehlt sich automatisch die Anbringung der Antenne auf dem Dach oder im oberen Bereich der Hauswand.“
ASTRA: Was ist denn besser als Standort – Dach oder Wand?
Tim Schindel: „Bei der Entscheidung für Dach oder Wand als Standort kommt es vor allem auf die Festigkeit des Untergrunds an. Die Antenne soll schließlich stabil und sicher befestigt werden. Und das ist abhängig von der Beschaffenheit und dem Zustand des Daches oder der Wand. Eine gründliche Prüfung von Ziegeln und Gebälk gehört daher bei einer Dachmontage unbedingt mit zur Standortbesprechung dazu. Außerdem muss bei einer Befestigung auf dem Dach auch die Dichtigkeit mitbedacht werden – arbeitet man hier nicht sehr genau und professionell, dringt später beim ersten Regenguss Wasser ins Haus ein. Da auf Dächern im Jahresverlauf große Temperaturunterschiede von bis zu 100 Grad Celsius auftreten, wird die Antenne samt Befestigung zudem stark beansprucht. Schüsseln aus Aluminium mit kompletter Edelstahlverschraubung und verzinkter Befestigung sind daher an diesem exponierten Standort wesentlich langlebiger als Kunststoffmodelle. Für einen sicheren Stand sorgt ein feuerverzinkter Aufdach- oder Sparrenhalter – damit steht der Antennenmast auch bei Sturm stabil.
Bei der Wandmontage sind beispielsweise isolierende Wandverkleidungen eine besondere Herausforderung. Um deren isolierende Wirkung durch die Befestigung der Antenne nicht zu zerstören, sind spezielle Dübel, etwa zertifizierte Klebedübel, die mit einem Zwei-Komponenten-Kleber in die Wand eingefügt werden, erforderlich.“
ASTRA: Wie kann man die SAT-Antenne vor einem Blitzeinschlag schützen?
Tim Schindel: Damit das Gebäude sowie die Antenne bei einem Blitzeinschlag nicht beschädigt werden, muss die Satellitenschüssel gemäß VDE-Vorschriften geerdet oder in den Blitzschutz des Hauses integriert werden. Das sollte man auf keinen Fall im Alleingang versuchen, sondern einen Fachmann beauftragen, der sich wirklich auskennt.
ASTRA: Und wie sieht es mit Flachantennen aus? Gelten da ähnliche Regeln wie bei der Befestigung von Parabolantennen?
Tim Schindel: „Flachantennen empfehle ich höchstens für kleine Balkone, sowie für den mobilen Satellitenempfang, etwa im Campingurlaub.“
ASTRA: Können Sie sich an das ungewöhnlichste Ereignis erinnern, das Sie im Zusammenhang mit der Befestigung einer SAT-Antenne erlebt haben?
Tim Schindel: „Als einmal ein Orkantief übers Land fegte, wurde zwar nahezu das gesamte Dach eines unserer Kunden vom Winde verweht – der Antennenmast mit der daran befestigten Satellitenschüssel hatte den Sturm jedoch überstanden. Auch der Satellitenempfang funktionierte noch, das war schon ein sehr beeindruckender Moment.“