Sternenparks

Jedes Jahr zwischen dem 17. Juli und dem 24. August lässt sich dort ein besonderes Spektakel beobachten: der Sternschnuppenregen der Perseiden
Ideal zum Sternegucken

In der heißesten Zeit des Jahres lohnt sich der Blick in den Sternenhimmel noch mehr als sonst, denn jetzt fallen besonders viele Sternschnuppen herunter und lassen Wünsche wahr werden. Am besten zu sehen ist das Schauspiel natürlich dort, wo es stockdunkel ist – etwa in sogenannten Sternenparks.

Wenn es Sterne regnet …

… dann kann es sich nur um die Perseiden handeln, die im Volksmund auch als „Tränen des Laurentius“ bezeichnet werden. Der Name leitet sich vom am 10. August 258 auf dem Scheiterhaufen verbrannten Märtyrer Laurentius ab. Tatsächlich bewegt sich die Erde jedes Jahr zwischen dem 17. Juli und 24. August aber durch eine Staubwolke aus abgeplatzten Teilchen des Kometen Swift-Tuttle. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht der Sternschnuppenregen seinen Höhepunkt. In dieser Zeit lassen sich bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde ausmachen.

Sternenparks – Die idealen Orte für eine Sternenbeobachtung

2014 eröffnete der erste Sternenpark in Deutschland, viele weitere folgten. Inzwischen gibt es elf Sternenbeobachtungsorte, die als die besten Destinationen hierzulande gelten, um die Perseidennächte hautnah miterleben zu können. Dazu zählen auch sieben offizielle Sternenparks, die sich gegen Lichtverschmutzung und für den Erhalt natürlicher Dunkelheit einsetzen. Vier von ihnen haben bereits eine Zertifizierung der Dark Sky Association, die weiteren drei warten noch auf ihre Aufnahme:

1.    Sternenpark Biosphärenreservat Rhön (Bayern, Hessen, Thüringen)
Im Dark Sky Reserve Sternenpark Rhön gibt es sechs Beobachtungsplätze für den perfekten Blick ins All, an einem davon kann man sogar ein Teleskop ans Stromnetz anschließen. Anlässlich der Perseidennacht am 12. August gibt es zudem ganz besondere Angebote.

2.    Sternenpark Winklmoos-Alm (Bayern)
Am Nachthimmel über dem Sternenpark Winklmoss-Alm kann mit bis zu 6000 Sternen gerechnet werden, weshalb er völlig verdient als Dark Sky Park anerkannt wurde. Zwischen Mai und November gibt es für Interessierte wöchentlich fachkundige Einführungen in die Welt der Sterne.

3.    Sternenpark Westhavelland (Brandenburg)
Auf einer Fläche von 1380 Quadratkilometern können sich Sternengucker im Dark Sky Reserve Sternenpark Westhavelland völlig kostenlos und ohne sich an Öffnungszeiten halten zu müssen auf dem Gelände austoben. 

4.    Sternenpark Nationalpark Eifel (Nordrhein-Westfalen)
Das 110 Quadratkilometer große Dark Sky Reserve Sternenpark Nationalpark Eifel bietet beste Voraussetzungen, um die Milchstraße mit bloßem Auge betrachten zu können. Auf dem Gelände gibt es auch eine Sternwarnte, von der aus geführte Sternwanderungen angeboten werden. 

5.    Sternenpark Schwäbische Alb (Baden-Württemberg) 
Im Sternenpark Schwäbische Alb können sternenklare Nächte in ihrer vollen Pracht genossen werden. Neben dem Sternausschauplatz bei Zainingen/Römerstein gibt es 13 Sternwarten und vier Beobachtungsplätze, um die Sterne aus dem Auto heraus zu bestaunen.

6.    Sternenpark Mecklenburger Parkland (Mecklenburg-Vorpommern)
Der Sternenpark Mecklenburger Parkland ist dafür bekannt, einen unglaublichen Blick in die Sterne zu bieten. Außerdem wurden ein Astronomischer Lehrpfad, sechs Beobachtungspunkte und zwei Astronomiestationen eingerichtet. 

7.    Sternwarte St. Andreasberg (Niedersachsen)
In der Sternwarte St. Andreasberg kann man Sterne beobachten und allerhand über das Universum lernen. Das Gelände ist komplett barrierefrei, dank sprechender Himmelsscheibe sowie Tastmodellen von Asteroiden können sich sogar Blinde mit dem All vertraut machen.

4 Tipps für Nachtschwärmer
Wer einen nächtlichen Ausflug zu den Sternen plant, der sollte folgende Tipps beachten:

  1. Frühestens 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang wird der Himmel vollständig dunkel. Um die perfekte Sicht auf die Sterne zu erhaschen, sollte selbst der Mond bereits untergegangen sein, denn sein Licht überstrahlt schwächere Sterne und sogar die Milchstraße. Hilfreich kann es daher sein, schon im Voraus die Mondphasen im Blick zu haben.
  2. Circa zehn Minuten braucht das menschliche Auge, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen. Wird trotzdem Licht benötigt, empfiehlt es sich, auf eine rote Lampe zurückzugreifen, welche die Nachtsicht nicht beeinträchtigt.
  3. Die Wege sollten bei Beobachtungsplätzen in einem Naturschutzgebiet nicht verlassen werden.
  4. Folgende Kameraeinstellungen sorgen für das perfekte Foto vom Sternenhimmel:
  • Kamera in den manuellen Modus M stellen
  • Belichtungszeit auf 20 Sekunden stellen (Da Sterne sich mit der Erddrehung verschieben, können sie ab einer Belichtungsdauer von 20 bis 30 Sekunden bereits unscharf werden und einen Schweif ziehen)
  • Blende: f/5,6
  • ISO: 800-1600
  • Zoom/Brennweite auf 20 mm oder so tief wie möglich einstellen
  • Bildstabilisierung: Aus
  • Fokus: Manuell unendlich fokussieren

Wie sich Satelliten mit bloßem Auge am besten beobachten lassen, erfährst du hier:

Kann man Satelliten sehen? | Satelliten-Flares | Astra