Gäbe es die geostationäre Erdumlaufbahn nicht, wäre unsere Welt eine andere. Denn vor allem Kommunikationssatelliten wie die des ASTRA Mutterkonzerns SES schweben in diesem Orbit über der Erde, um TV-Haushalte weltweit mit Satellitensignalen zu versorgen. Doch wie kam man eigentlich darauf, gerade diese Umlaufbahn dafür zu nutzen?
Science-Fiction Autor „erfindet“ 1945 geostationäre Erdumlaufbahn
Erstmals beschrieben wurde die Idee eines geostationären Orbits und dessen Nutzung für die Kommunikation vom britischen Physiker und Science-Fiction Autor Arthur C. Clarke. Er hatte berechnet, dass ein Satellit in 36.000 Kilometern Höhe über dem Äquator solange für eine Erdumdrehung benötigt wie unser Planet selbst: 23 Stunden und 56 Minuten. Von uns aus gesehen ist er dann stationär, sodass fest montierte SAT-Antennen exakt darauf ausgerichtet werden können. Zu Ehren seines Erfinders wird der geostationäre Orbit im englischen Sprachraum auch Clarke Belt beziehungsweise Clarke Orbit genannt.
Syncom 3 erster Kommunikationssatellit im geostationären Orbit
Am 23. September 1964 erreichte mit Syncom 3 der erste Kommunikationssatellit die geostationäre Erdumlaufbahn. Von dort übertrug er kurz darauf die Olympischen Sommerspiele 1964 und begeisterte so Millionen Menschen, die das Sportereignis vom Fernseher aus mitverfolgten. Viele weitere Satelliten haben seitdem im geostationären Orbit Position bezogen, um die Welt mit Satellitenfernsehen zu versorgen.
Arthur C. Clarke: genialer Visionär und Bestsellerautor
Mit der „Erfindung“ der geostationären Erdumlaufbahn war die visionäre Genialität Clarkes noch lange nicht erschöpft. Sein bekanntester Roman ist wohl 2001: Odyssee im Weltraum, der in Anlehnung an den Science-Fiction Filmklassiker von Stanley Kubrick entstand, an dessen Drehbuch er ebenfalls maßgeblich beteiligt war. Darüber hinaus machte er mit erstaunlich präzisen Vorhersagen über den technologischen Fortschritt von sich reden und beschrieb bereits 1964 das heutige Internet.